Uber oder uberhaupt nicht
Nach dem langen Sitzen im Flugzeug steht mir heute der Sinn nach Bewegung. Das Gästehaus ist nahe der universität gelegen, der Campus fußläufig gut zu erreichen. Es sind moderne Gebäude, die Universität ist erst vor etwa drei Jahren eröffnet worden. Ich finde allerdings keinen richtigen Lageplan, daher kann ich nicht gezielt zur Physik, Musik oder Theologie gehen. Zudem weiß ich nicht, ob es diese Fachrichtungen hier überhaupt gibt. Trotzdem ist es ein schöner Spaziergang.
Zurück in der Unterkunft, sind auch die Gäste aus Steinkopf wach. Deoreese und Claudine, die beiden Trompeterinnen aus dem dortigen Chor und Kurt -Achtung- eine junge Frau, die auf die Beiden ein begleitendes Auge hat, da sie noch nicht volljährig sind. Ich schlage vor, einen Stadtbummel zu machen. Das Schlüsselwort "shopping" fällt eher beiläufig, verfehlt aber seine Wirkung nicht. Es sind etwa 3km bis ins Stadtzentrum zurückzulegen. Mein Vorschlag zu laufen wird mit großem Erstaunen und leichtem Murren zur Kenntnis genommen. Zögerlich machen sich alle fertig. Mir fällt ein, dass ich in Polen die Uber App installiert habe. Aus lauter Neugier schaue ich mal, ob sie auch in Kimberley funktioniert. Und siehe da, die Karte wird aufgerufen und ich kann mir verschiedene Optionen aussuchen. Toll, denke ich, und für 1,50€ für alle in die Stadt ist auch nicht schlecht. Ich erzähle es den anderen. Erstaunlich, wie schnell plötzlich alle aufbruchbereit sind.
Als dann allerdings die App mitteilt, dass zur Zeit alle Uber Fahrer im Einsatz sind, gehen wir doch zu Fuß in die Stadt. Was echt nicht so lange dauert. Allerdings ist inzwischen die Sonne raus und es wird ziemlich warm. Sofort flüchten wir in ein Einkaufszentrum, weil hier die Klimaanlgen ein angenehmes Klima schaffen. Ein typisches Einkaufszentrum erwartet uns und Firmen, die auch in unseren Zentren vorkommen. Mit wenigen Ausnahmen. Es gibt einen "Mr. Price". Ich frage, ob jemand weiß, wie Mr. Price mit Vornamen heißt? Natürlich "Sur". Das lass ich mal so stehen. Bei Mr. Price gibt es jedenfalls tatsächlich deutlich preiswertere Ware. Hier findet sich auch das eine und das andere T-Shirt, das die Damen mitnehmen.
Dinge die überraschen: Womit ich nie gerechnet hätte, ist das Rolltreppen unbekannt sind. Natürlich erstreckt sich das Einkaufszentrum nicht nur über eine Etage. Wir wollen eine Etage nach unten. Plötzlich ist die Gruppe geteilt. Claudine (17 Jahre) hat so etwas noch sie gesehen und instinktiv schreckt sie zurück. Sie weigert sich die Rolltreppe runterzufahren. Weinend steht sie am oberen Ende. Und schüttelt nur den Kopf. Eine Mitarbeiterin des Einkaufszentrums spricht schließlich zu ihr und begleitet sie untergehakt. Es bleibt Claudine unheimlich. Wir nutzen heute keine Rolltreppe mehr.
Gut, dass die Zeit vorangeschritten ist und uns Pastor Hermanus zur Bläserprobe abholen will. So sparen wir den Fußweg zurück und fahren mit ihm zur Kirche St. Luke. Das ist ein schönes Hallo als wir uns wiedersehen. Eine schöne 2 Stündige Probe schließt sich an. Es macht Spaß, gemeinsam zu musizieren. Mit fünf Trompeten und zwei Posaunen ist es ein schöner Chor. Wir haben Spaß zusammen und arbeiten an den Stücken weiter, die ich vor einigen Monaten mitgebracht hatte. Morgen wollen wir weiter machen. Das wird großartig.


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